Ich möchte euch eine gute Idee vorstellen. Damit ich aber erklären kann, was mir daran so gut gefällt, muss ich kurz ausholen und etwas allgemeines über unseren Konsum adressieren.

Das Thema Konsum ist für mich mit einer Menge Fragen verknüpft, die die Zukunft betreffen. „Was konsumieren wir?“, zielt für mich z.B. auf die dahinter liegende Frage, unter welchen Herstellungsbedingungen Produkte und Dienste entstehen und wie sie zu uns in den Laden oder nach Hause kommen. „Wie konsumiere wir?“, zielt auf die Frage, ob wir das überhaupt noch bewusst tun. Sind das noch eigene Entscheidungen oder sind wir nur noch willige Abnehmer? „Wie viel?“ können wir natürlich auch noch fragen, aber das ist gar nicht die schwierigste Frage. Ich würde sagen, im Zweifel immer weniger.

Hinzu kommt noch ein zweiter Aspekt. Konsumieren ist nach wie vor ein erstaunlich einsamer Akt. Auch wenn letztlich sehr große Gruppen von Menschen sehr viel das gleiche kaufen und konsumieren, machen das die einzelnen Menschen immer nur für sich allein, vielleicht mal noch für Familie und Freunde, aber definitiv ist das Konsumieren an sich kein kollegialer Akt, sondern eine Akt für uns selbst.

Wobei, so ganz stimmt das ja auch nicht. Über die Mehrwertsteuer füllen wir mit jedem Kauf die Töpfe, aus denen die öffentliche Infrastruktur, also Infrastruktur für alle finanziert wird. Aber bitte wer denkt beim Kauf einer Flasche Bier, dass er damit nicht nur den ganz persönlichen Bierdurst löschen kann, sondern gleichzeitig auch noch ein minibisschen ein Bildungsprojekt oder so etwas mit möglich macht? Wahrscheinlich niemand, gerade auch, weil die Dinge, die über Steuern finanziert werden, sehr vielfältig und oft auch ganz schön abstrakt und letztlich schnell auch zu groß sind, als dass ich mir da Gedanken machen kann, was ich mit einer Flasche Bier eigentlich bewirke.

Einige wissen vielleicht, warum ich gerade eine Flasche Bier als Beispiel ausgesucht habe. Denn genau das gibt bereits, ein Bier, mit dem ich nicht nur über die MwSt. etwas an die Gemeinschaft entrichte, sondern zusätzlich auch noch etwas an konkret für mich sichtbare Projekte gebe. Die Rede ist von Quartiermeister, die 10 Cent von jedem verkauften Liter an Projekte über einen eigenen Projektfonds wieder ausschütten.

Für mich als Konsumenten sehe ich darin mindestens zwei große Vorteile. Zum einen kann ich diese Weise bewusster Konsumieren, quasi mit dem guten Gewissen nicht nur etwas für mich selbst zu tun, sondern gleichzeitig nachvollziehbar auch für andere. Das zweite ist die Kleinteiligkeit und damit die mögliche Transparenz, was aus dem Geld wird. Ein drittes fällt mir auch noch ein und das sind zusätzliche Synergien, die entstehen können. Ich war vor einer paar Wochen auf einer kleinen Veranstaltung hier in Leipzig, auf dem sich die Anwärter auf die 4 x 300€ von Quartiermeister persönlich mit ihren Projekten vorgestellt haben. Neben dem, dass ich dort die Möglichkeit hatte Neues kennenzulernen, kannten sich die Projektemacher_innen vorher auch nicht! Um auf den Aspekt eingangs zurück zu kommen, Konsum ist auf diese Weise weniger einsam.

Wir können uns fragen, für welche Konsumgüter dieses Prinzip noch umsetzbar ist und damit komme ich nun 500 Worte später endlich auf die eigentliche Idee, auf die ich hinweisen will. Denn es gibt eine Gruppe, die gerade einen Mobilfunkanbieter als soziales Unternehmen aufbauen. Im Pitchvideo für die aktuell noch laufende Crowdfunding-Kampagne heißt es: „… denn wir geben 10% Deiner monatlichen Grundgebühren an die gemeinnützige Organisation Deiner Wahl weiter. Dir entstehen keine Zusatzkosten und kein Mehraufwand. Du brauchst nur zu telefonieren und tust Gutes.“

Ich habe Claudia, Gründerin von Goood, vier Fragen stellt. Wenn Du die Idee unterstützen möchtest, solltest Du jetzt auf die Startnext-Seite von Goood gehen! Die Zielsumme von 11.500€ wurde bereits erreicht, bis zum 30. Oktober gibt es die Möglichkeit noch etwas oben drauf zu legen.

Wer bist du und wie bist du zu goood gekommen?

Hallo, ich bin Claudia und eine der GründerInnen von goood. Ich bin Telekommunikationsexpertin und habe in den letzten 15 Jahren erfolgreich Telekommarken in ganz Europa aufgebaut. Aber nun bin ich an einem Punkt, an dem ich etwas an die Gesellschaft zurückgeben möchte. Genau deshalb habe ich gemeinsam mit ehemaligen Kollegen, Expertinnen und Experten aus dem NPO-Bereich goood gegründet. Wir verknüpfen unser Wissen aus diesen verschiedenen Bereichen, um den größtmöglichen Impact zu erzielen.

Warum braucht es goood?

Unsere Vision ist eine Gesellschaft, die auf Respekt, Verantwortung und Anteilnahme aufbaut. Eine Welt, in der persönliche Beziehungen und ein offenes Herz wichtiger sind als Profite. goood will zuallererst Mehrwert für alle schaffen. Wir arbeiten für eine möglichst starke, nachhaltige Wirkung und hoffen, mit diesem Modell andere zu inspirieren.

Wie will goood die notwendige Netzabdeckung herstellen?

Wir arbeiten mit einem Partner zusammen und nutzen das Netz von Telefónica/o2.

Wann geht goood tatsächlich an den Start?

Definitiv noch diesen Winter.

veröffentlicht am 19. Oktober 2016

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